Sonntag, 12. Dezember 2004

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AUFBAU

Größter Einzelplan im südafrikanischen Staatshaushalt ist der Etat für das Bildungswesen. Er beläuft sich zur Zeit auf 22,8% der Gesamtausgaben. Der Betrag entspricht 7% vom Bruttoinlandsprodukt. Das formelle Bildungswesen in Südafrika ist in folgende Abschnitte eingeteilt: Schulausbildung and öffentlichen Schulen, an staatlich unterstützten Schulen und an unabhängigen Schulen; berufliche Ausbildung an technischen Schulen; Lehrerausbildung; Ausbildung an "technicons" und Universitäten. Eine öffentliche Schule kann eine gewöhnliche öffentliche Schule oder eine öffentliche Schule für Lernende mit sonderpädagogischen Bedürfnissen sein. Schulen, die früher Privatschulen genannt wurden, heißen heute unabhängige Schulen.


GRUNDSCHULE

Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren können eine Vorschule besuchen. Das Vorschulsystem ist nur in wenigen Provinzen staatlich organisiert. In den meisten Fällen unterhalten private Organisationen Einrichtungen, in denen die Entwicklung in frühem Kindesalter gefördert wird. Zu Beginn des Jahres, in dem das Kind sieben Jahre alt wird, wird es eingeschult. In den ersten drei Jahren ("junior primary phase") stehen Lesen, Schreiben und Rechnen auf dem Stundenplan. Gleichzeitig wird begonnen, zusätzlich zur Muttersprache eine weitere Sprache zu erlernen. In der 4. bis 6. Klasse ("senior primary phase") werden die Kenntnisse in beiden Sprachen vervollkommnet. Außerdem werden die Kinder in Mathematik, Geschichte, Naturwissenschaften und einem Fach wie Nadelarbeit, Werken oder Kunst unterrichtet.


WEITERFÜHRENDE SCHULE

Die darauffolgenden drei Jahre ("junior secondary phase") sind die letzten, in denen Schulpflicht besteht. Das Zeugnis der 9. Klasse ist zugleich das Abschlusszeugnis, mit dem der Jugendliche in die berufliche Ausbildung gehen kann. Er kann sich aber auch entscheiden, drei weitere Jahre ("senior secondary phase") die Schule zu besuchen und nach dem 12. Schuljahr die Reifeprüfung abzulegen. Dafür kann der Abiturient sich zuvor auf einen von drei Schwierigkeitsgraden festlegen: Higher, Standard oder Lower Grade. Je nach Schwierigkeitsgrad und Prüfungsergebnis hat er dann die Möglichkeit, seine Laufbahn an einer Universität, einem "technicon" oder mit einer Berufsausbildung fortzusetzen. Die Schulen werden demokratisch geführt, wobei in der Sekundarstufe Vertreter der Eltern, der Lehrer und der Schüler Mitglieder eines gemeinsamen Schulgremiums mit Entscheidungskompetenzen sind.

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